Rund ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland wird mit einer Bruttorente von weniger als 1.300 Euro monatlich auskommen müssen. Das geht aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage im Bundestag hervor.
Altersarmut in Deutschland ist ein bekanntes Problem. Nun gibt es neue Zahlen der Bundesregierung zum Rentenniveau von Vollzeitbeschäftigten in Deutschland, die nach einer Anfrage im Bundestag in mehreren Medienberichten veröffentlicht wurden.
Demnach müssten rund 7 Millionen der 21,45 Millionen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Deutschland nach 45 Arbeitsjahren mit weniger als 1.300 Euro Bruttorente pro Monat auskommen.
Nach Abzug von Kranken und Pflegeversicherung blieben von 1300 Euro nur noch 1160 Euro Rente pro Monat übrig. Um eine solche Rente zu erreichen, muss ein Arbeitnehmer jedoch zunächst 2800 Euro brutto im Monat verdienen.
Inzwischen liegt das mittlere Nettoeinkommen bei 2028 Euro im Monat. Das heißt, die eine Hälfte der Bevölkerung verdient mehr, die andere Hälfte weniger als 2028 Euro im Monat.
Regierung versucht, Altersarmut klein zu reden.
Die Regierung übt sich in ihrer Antwort auf die Anfrage mit Ausreden. Neben der Rente könne es noch andere Einkommen geben, außerdem seien Lohnerhöhungen möglich, die auch zu einer Erhöhung der Rente führen würden.
Fakt ist aber auch, dass die Preise für Güter des täglichen Bedarfs weiter steigen und die zu erwartenden Tarifabschlüsse der Gewerkschaften diese Steigerungen nicht einmal kompensieren, d.h. es sind keine Lohnerhöhungen, sondern unter dem Strich Kürzungen.
Auch die Kürzungen der Rentenerhöhung um den "Nachholfaktor" durch die Ampelkoalition und die neue Aktienrente werden die Situation der Rentnerinnen und Rentner in Zukunft eher verschlechtern. Die Sozialdemokraten und die Grünen, die mit der FDP in der Bundesregierung koalieren, reden seit langem vom Kampf gegen die Altersarmut. Ihr Handeln zeigt jedoch, dass sie an der Lösung dieses Problems nicht wirklich interessiert sind.